Nach zwei Jahren Pause säumten zahlreiche Zuschauer die Strecke der 41. Rallye Fränkische Schweiz und erlebten mitreissenden Rallyesport: Rund 70 Kilometer Wertungsprüfungen (WP) über Asphalt und Schotter standen auf dem Programm. Am Ende landete Liam Müller (Hemhofen) im Opel Corsa Rally4 nach einer Zeitstrafe auf Rang zwei in der Klasse RC4 (Gesamtwertung: 14). Jonas Müller (Hemhofen) setzte sich im Opel Cup-Adam deutlich von seinem einzigen Konkurrenten in der Klasse RC5 ab und belegt Gesamtrang 31.
Zeitstrafe kostet Klassensieg
“Es war schön zu fahren, die Schotterpassagen auf Slicks waren aber eine echte Herausforderung”, sagte Liam Müller nach dem Rennen. Gemeinsam mit seinem Beifahrer Alexander Hirsch kam er mit den Bedingungen und der Strecke hervorragend zurecht, führte in seiner Klasse fast durchgehend das Feld an. “Vor der letzten Wertungsprüfung haben wir uns dann entschlossen, etwas Geschwindigkeit rauszunehmen und den Vorsprung sicher ins Ziel zu fahren”, so der Nachwuchspilot.
Was Liam und sein Beifahrer zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: Sie hatten in WP 4 eine Barke touchiert und dafür eine Zeitstrafe von zehn Sekunden erhalten. Und so lagen sie am Ende auf Platz zwei. “Das ist schon enttäuschend. Hätten wir von der Zeitstrafe gewusst, wären wir die letzte Prüfung anders angegangen”, sagte der 18-Jährige. Auch in der Gesamtwertung lag das Duo weit vorne: Rang 14 von 71 Startern.
Jonas Müller, der Schotterspezialist
Jonas Müller startete im Opel Cup-Adam gemeinsam mit seiner Mutter Katharina auf dem Beifahrersitz. “Die ersten zwei Prüfungen liefen noch nicht so gut, wir mussten uns erst wieder an das Auto gewöhnen und in den Aufschrieb reinkommen”, fasste Jonas zusammen. “Die Streckencharakteristik war ganz anders, als bei den Rallyes, die wir bisher gefahren sind: viel schneller, deutlich längere Geraden“, ergänzte seine Beifahrerin. “Auf den Schotterpassagen waren wir dann besser unterwegs, das ist mein Spezialgebiet. Da haben wir den meisten Vorsprung geholt”, so der 17-jährige Jonas. Trotz eines Platzregens während der letzten Prüfungen, der die Strecke teilweise sehr rutschig machte, kam das Gespann gut durch. Der Lohn: Klassensieg mit einem Vorsprung von fast drei Minuten und ein hervorragender Rang 31 in der Gesamtwertung.
Ausblick auf das Restprogramm 2022
Jonas Müller sitzt voraussichtlich bereits in dieser Woche wieder hinter dem Steuer: Er tritt als Gaststarter im Opel e-Rallye Cup bei der “3 Städte Rallye” (14. – 15. Oktober) an. “Ich hatte Gelegenheit, den eCorsa bei einem Testtag in der Motorsport Arena Oschersleben ausführlich zu erleben”, so Jonas Müller. “Die Chance, das Auto bei einer Rallye zu fahren, lasse ich mir nicht entgehen”. Für seinen Bruder Liam dauert es noch bis 28. Oktober, bis er wieder aufs Gaspedal tritt: Dann steht für ihn der Start bei der Rally Città di Bassano in Italien auf dem Programm. Zum Saisonfinale treten die beiden Franken dann bei der Lausitzrallye an, die Anfang November in Boxberg in der Oberlausitz stattfindet.