Liam und Jonas Müller sammelten zahlreiche Erfahrungswerte bei der Rallye Velenje (27./28. Mai) in Slowenien, dem 4. Lauf zum Mitropa Cup. Bereits auf der dritten Wertungsprüfung kamen Jonas Müller / Dr. Henry Wichura (Hemhofen / Berlin) von der Strecke ab und mussten aufgeben. Sein älterer Bruder Liam, der mit seiner Mutter Katharina als Copilotin unterwegs war, lag am zweiten Tag der Veranstaltung auf einem guten 10. Platz in der Klasse. Ein Fehler im Aufschrieb auf der 9. Wertungsprüfung (WP) verursachte beim Cutten einen Antriebswellendefekt am Opel Adam R2, der das Team zur Aufgabe zwang.
- Zahlreiche positive Erfahrungswerte für Liam und Jonas Müller in Slowenien
- Liam und Katharina Müller scheiden am 2. Tag nach einem Fehler im Aufschrieb aus
- Jonas Müller wird ein Fahrfehler auf der dritten Wertungsprüfung zum Verhängnis
Bereits im Training zeigten sich die WP in Slowenien als entsprechend anspruchsvoll. Positiv gestimmt und durch die guten Erfahrungen bei der Rallye Opatija bestärkt begann die Rallye für das Mutter-Sohn-Gespann. Auf der ersten Prüfung stieg die Motortemperatur nach einigen Kilometern so an, dass Liam sein Tempo drosseln musste, um das Ziel der Prüfung zu sehen. „Wir haben im darauffolgenden Service den Kühler gewechselt, womit wir das Problem lösen konnten“, erklärte Katharina Müller, die gelernte KFZ-Meisterin ist. Die zweite WP war deckungsgleich mit WP1, die sich durch viele Bergpassagen mit schnellen Richtungswechseln und Kehren charakterisieren ließ. „Wir hatten in dieser zweiten Prüfung einen guten Flow und sind froh, dass wir trotz des technischen Problems auf WP1 auf einem 13. Rang in der Klasse den ersten Tag beendet zu haben“, erklärte Liam.
Leider stellte sich am Samstag auf dem Weg zur dritten WP erneut das Problem mit einer viel zu hohen Wassertemperatur ein. „Wir haben mit Rücksprache unserer Technik unterwegs den Lüfter resettet, damit konnten wir das Problem in den Griff bekommen und nach wenigen Kilometern normalisierte sich wieder die Temperatur“, erklärte Katharina. Auf der Vormittagsschleife galt es 2 Wertungsprüfungen, die je 3-mal zu befahren waren, unter die Räder zu nehmen. Dabei gelang es Liam, auf der 4. Wertungsprüfung die 24. beste Zeit im Gesamtklassement und die 7. beste Zeit seiner Klasse zu fahren. „Das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Trotzdem es immer wieder sehr stark regnete, haben wir einen guten Rhythmus gefunden. Nach dem Ausfall meines Bruders habe ich etwas Tempo rausgenommen, damit wir sicher ankommen und möglichst viele Erfahrungswerte mitnehmen“, so Liam. Die Regenschauer verstärkten sich im Laufe des Tages: „Wir hatten einige Aha-Erlebnisse, da es zahlreiche Stellen mit Aquaplaning gab. Da mussten wir oftmals kreative Bremsmanöver einleiten, um keine Fehler zu machen“, ergänzte Liam. Ein Fehler im Aufschrieb beendete dann nach der Mittagspause auf Prüfung 9 die Fahrt des Mutter-Sohn-Gespanns. „Wir haben eine lange Kurve als Cut aufgeschrieben. Leider war am Kurvenausgang eine Wasserunterführung, die wir voll getroffen haben. Das führte zu einem defekten Reifen und einer defekten Antriebswelle, was eine Weiterfahrt verhinderte“, so Liam. Zum Zeitpunkt des Ausfalls lag der fränkische Youngster auf einem guten 10. Platz in der Klasse. Trotz des Ausfalls blickte Liam positiv auf seine Rallye zurück: „Wir haben wieder viel dazu gelernt: Vor allem werde ich beim Aufschrieb erstellen zukünftig unübersichtliche Stellen genauer betrachten, damit uns ein derartiger Fehler nicht mehr passiert. Durch die speziellen Witterungsverhältnisse war der Grip und das Gefühl für die Reifen wieder etwas gewöhnungsbedürftig, daher war ich in verschiedenen Kurven noch zu zurückhaltend. Das werden wir uns in der Videoanalyse nochmals genauer ansehen.“
Zahlreiche Lerneffekte auch bei Jonas
Trotz des vielen Regens kam Jonas auf den ersten beiden Prüfungen des Freitagsabends mit seinem Opel Cup-Adam gut zurecht und sicherte sich unter den 20 Teilnehmer seiner Klasse bereits 2 Top 10 Zeiten. „Wir hatten am Abend noch etwas an der Hinterachse verändert, was sich positiv angefühlt hat. Unser guter 8. Platz am Freitagabend hat uns besonders für den Samstag motiviert.“, so Jonas. Gemeinsam mit seinem Co-Pilot Dr. Henry Wichura startete Jonas bei starkem Regen in die 3. WP der Veranstaltung, in der er nach einem Fahrfehler aufgeben musste. „Wir waren sicherlich etwas zu ungestüm unterwegs, haben auf einer Kuppe zu spät gebremst und dadurch den Kurveneingang dahinter verpasst. Deshalb ging es über einen Erdwall in den direkt dahinter befindlichen Holzstapel. Mir fehlen sicherlich noch die Erfahrungswerte, gerade bei Regen mit den Pirelli-Reifen. Wir haben uns langsam an das Limit herangetastet, bis es dann an der Stelle des Ausfalls ein bisschen zu viel des Guten war. Zum Glück sind Henry und ich wohlauf. Ich habe mir den Rückenwirbel geprellt und darf mich jetzt in der kommenden Woche etwas schonen“, erklärte ein sichtlich enttäuschter Jonas.